Kennst du das? Kaum loggst du dich in deinen Blog ein, prangt dir ein neuer Kommentar entgegen. Doch die Euphorie verfliegt schnell. „Tolle Seite“, ein Link. Kommentarspam! Dazu sage ich nur eines: Liebe Spammer, gebt euch doch mal Mühe!

Als Blogger kannst du sicher ein Liedchen davon singen. Permanent irgendwelche Spams in den Kommentaren. Gut, mit Antispambee und Co. sind zumindest die fremdsprachigen prompt gelöscht. Nix mit Cialis und sonstigen Sexpillen. Der deutsche Kommentarspam kommt aber sehr wohl durch. So á la

„Super Beitrag :-)

www.autoankaufirgendwo.de“

oder aber

„Vielen Dank für die Info.“

Der Name – zum Beispiel „Elfrieda“ – verlinkt. Auf „aktientippsfuerdeppen.de“. Oder so was. Und dann noch als Deeplink. Kommentar-SPAM! Mit lumpigen zwei drei Wörtern. Ich kenne da nur eines: LÖSCHEN! Ohne Gnade. Ganz schlau sind dann noch solche, die innerhalb von Minuten gleich ein paar Spams absetzen. Unter gleichem Namen, auf die gleiche URL. Vielleicht sogar noch auf den gleichen Deeplink. In einem miesen Deutsch.

Liebe Spammer, mal ganz ehrlich. Für wie blöde haltet ihr uns Blogger? Das fällt doch selbst dem größten Deppen auf! Oder seid ihr wirklich selbst so dämlich und glaubt allen Ernstes, so ein Mist kommt durch? Bei mir nicht. Und bei vielen anderen Bloggern ebenfalls nicht. Ich sag’s noch mal. So ein Mist – aka Kommentarspam – wird bei mir rigoros gelöscht. Wenn der Kommentar noch halbwegs Sinn macht, veröffentliche ich diesen zwar. Aber ohne den Link auf die Autoankauf- oder Finanzseite. Oder was auch immer…

Kommentarspam: ich und du machen’s auch

Sonst sind mir solche lumpigen Einzeiler einfach nur zu stupide. Dumm. Aber so richtig strunzdumm. Und basta! Wenn ich schon einen kostenlosen Link ergattern will, muss ich doch schon aus gesundem Menschenverstand etwas cleverer vorgehen. Wobei ich gestehe: Ich mach’s ja auch. Kommentare in anderen Blogs abgeben. Um einen Link auf meine eigene Seite zu kassieren. Für zwei drei neue Leser. Letzten Endes ist das natürlich ebenfalls nur Spam. Werbung. Nix anderes. Link hinterlassen, neue Leute auf die eigene Seite locken. Google zeigen, dass ich da bin. Beziehungsweise meinen Blog „zeigen“. Seien wir mal ganz ehrlich. Die Grenze zwischen Kommentarspam und einem „echten“ Kommentar ist fließend. Sogar regelrecht verschwommen.

Doch eben deswegen gebe ich mir Mühe. Ich lese oder überfliege zumindest den Artikel. Gebe meinen Senf dazu. Eigene Erfahrungen. Stelle mitunter eine Frage, erläutere (m)ein Problem. Gebe eventuell eine Lösung oder einen Tipp. Nix Blabla á „toller Beitrag“. Ich schreibe da mitunter einen halben Roman. Gut, das ist übertrieben. Aber manchmal kommt da schon eine halbe A4-Seite zusammen, wenn ich einen Kommentar abgebe. Um dem Blogger zu zeigen, dass ich seinen Artikel gelesen habe. Dass ich mich mit seinem Text auseinander setze. Seine oder ihre Arbeit wertschätze. Das hat auch ein bissel was mit Respekt zu tun. Zumal mir ein kostenloser Link der Aufwand wert ist. Egal ob dofollow oder nofollow. Denn auch Links mit nofollow registriert Google sehr wohl. Entschuldige den Ausdruck, aber scheiß’ auf den „Linkjuice“.

In erster Linie ist die Kommentarfunktion jedenfalls zum Austausch gedacht. Nicht zum spammen. Und genau das muss ich dem Blogger zeigen. Ansonsten wird mein Kommentar gelöscht. Zu Recht! Von daher hier und jetzt mal ein paar praktische Tipps für Kommentare. Damit diese eben nicht gleich als Spam wirken. Oder ganz drastisch: 9 Tipps für Kommentarspam, der bei Bloggern „durchgeht“.

Tipps für Kommentare ohne Spam-Touch

  1. Keine Einzeiler
    Wie gesagt, Einzeiler sind beim Kommentar-Spam – jedenfalls für mich – ein absolutes No-Go. Ein saloppes „Toller Beitrag, weiter so“ ist kein Kommentar. Das ist Kommentarspam. Und zwar ganz plumper Spam. Geb’ dir also ein bissel Mühe. Was bitte ist denn an dem Beitrag so toll?
  2. Auf Artikel eingehen
    Geh’ also ganz konkret auf den Artikel ein. Lese diesen dafür. Oder überfliege ihn zumindest. Ich lese ja auch nicht immer alles. Mitunter nur die Abschnitte, die eben interessant sind und mir Infos geben. Suche dir diese Abschnitte – Stichwort Zwischenüberschriften – raus. Auf diese kannst du nun reagieren. Mit mehr als nur „toller Beitrag“.
  3. Tipps und Fragen
    Versuche es vielmehr mit Tipps. Einer echten Hilfe. Eigenen Erfahrungen. Wie du zum Beispiel ein gleiches Problem gelöst hast. Oder stelle Fragen. Bitte um Hilfe. Daraus können sich dann sogar Diskussionen ergeben. Genau das, was Blogger wollen. Aktivität! Statt plumpen Kommentar-Spam.
  4. Do not disturb
    Wird dein Spam nicht veröffentlicht, versuche es maximal ein zweites Mal. Mit mehr Kommentar. Tiefgründiger. Und nicht unbedingt auf den letzten, also gleichen Artikel. Hast du erneut keinen Erfolg – ergo Misserfolg -, dann lass es sein. Nichts nervt mich als Blogger mehr, wenn ein Kommentar-Spam mehrmals gesetzt wird. Mit dem gleichen plumpen Einzeiler. Mit dem gleichen (Deep)Link. Innerhalb von Stunden oder sogar Minuten. Gerade Blogkommentare werden in der Regel von Hand selektiert. Also vom Blogger selektiert und eben nicht automatisch veröffentlicht. Denk’ an das Hotelschild an der Zimmertür: DO NOT DISTURB. Zu Deutsch: Bitte nicht stören.
  5. Keine Deeplinks
    Apropos Deeplinks. Die sind für mich ebenfalls ein No-Go. Mit einem „tiefen“ Link denke ich prompt, dass da jemand nur eine Unterseite stärken will. Lass es. Gib’ die Haupt-URL ein und gut ist. Ausnahme: Der Deeplink ist eine echte Hilfe mit entsprechenden Infos.
  6. Kommentar-Spam: Bloß keine Keywords

  7. Kommentar ohne Link
    Im Kommentar selbst hinterlasse ich gar keinen Link. Oder nur ganz ganz selten. Denn bei mir schrillt da sofort die Spamglocke. Schau dir mein Beispiel oben an. „Super Beitrag. URL“ Offensichtlicher geht doch Kommentar-Spam gar nicht. Also lass’ es. Du hast schon einen Link aus deinem Usernamen. Der reicht. Ausnahme wie gerade erwähnt: Du verlinkst eine (fremde) Seite, die genau das Problem des Bloggers löst. Wenn es denn gerade um ein spezielles Problem geht. Oder was meinst, warum der Blogger über ein Problem berichtet? Weil er sich über Hilfe freuen würde. Daher wird auch dein Kommentar nicht als Kommentarspam angesehen.
  8. Keine Keywords
    Der Name ist übrigens ein gutes Stichwort. Also der Name, der dich als User markiert. Jener Name, der als Linktext auf deine Seite dient. Das Feld „Name“. Keywords sind bei diesem ein Unding. Auch URLs á la „WebworkerGui.DE“ sieht so mancher Blogger nicht gern. Wobei ich selbst da jetzt weniger ein Problem hätte. Trotzdem: Nutze am besten deinen (Vor)Namen. Oder denke dir einen als Pseudonym aus. Ebenfalls okay ist eine Kombi aus Name und URL. Zum Beispiel: „Dennis – WebworkerGui.DE“. Wobei ein Vorname allein durchaus Neugier weckt. Also bei anderen Lesern. Wer steckt denn bitte hinter diesem Namen mit dem tollen (weil hilfreichen) Kommentar? Schon wird dein Name (Link) geklickt.
  9. Seriöse Mailadresse
    Was bei mir auch schlecht ankommt, sind typische „Wegwerf-Mails“. Also GMX, Yahoo, Web.de und Co. Wer eine Seite hat und für diese Kommentar-Spam macht, führt doch wohl eine „echte“ Mailadresse. Oder kann sich eine solche einrichten. Das wirkt deutlich seriöser als „fktmck@gmx.de“. Letztere lässt mich sofort Kommentarspam vermuten. Außer, der User nutzt einen Klarnamen. Also zum Beispiel „frankstrauss@web.de“. Trotzdem: Eine Mail-Addy mit dem Namen (URL) deiner Seite wirkt seriöser. Ehrlicher. Die verheimlicht nichts. Oder hast du was zu verheimlichen?
  10. Manchmal hilft nur eine andere Branche

  11. Andere Branche
    Was mir übrigens schon aufgefallen ist: Manche „Branchen“ verlinken nicht gern auf Seiten aus dem gleichen Bereich. Speziell im Sektor Auto scheint das so eine regelrechte Unart. Gebe ich da für einen meiner Autoblogs einen Kommentar ab, nix. Der Kommentar kann noch so gut sein, er wird nicht veröffentlicht. Oder nur ganz selten. Keine Ahnung, warum?! Paranoia? Wahrscheinlich. Das habe ich sogar schon beim Thema Wandern erlebt. Auf einer Seite zum Harzer Hexenstieg wollte ich meinen HarzerWanderGui.DE „verewigen“. Mein Kommentar zur hiesigen Wandernadel wurde zwar veröffentlicht. Der Link zu meiner Seite jedoch entfernt. Paranoia extrem. Beim Wandern bisher aber ein Einzelfall. Was ich damit sagen will: Klappt es partout nicht, probiere einfach mal andere Branchen. Beispiel Auto: Wenn ich auf einer entsprechenden Seite meinen Männerblog verlinke, werden die Kommentare veröffentlicht. Mit einem Link zu einem Autoblog dagegen nicht. Komisch, oder?

Das waren sie, meine neun Tipps zum Kommentar-Spam. Wobei Spam hier „großzügig“ ausgelegt ist. Nicht jeder Kommentar ist Spam. Aber wenn mir die Verlinkung meiner Seite nicht wichtig wäre, würde ich diese ja nicht als Link angeben. Also doch Spam? Denn meine Seite soll ja genannt bzw. verlinkt werden. Schließlich gebe ich dafür einen „brauchbaren“ Kommentar ab. Investiere Zeit. Allein um den Text zu lesen. Oder um ein Video anzuschauen. Was auch immer.

Apropos. Hast du einen Tipp für Kommentar-Spam? Dann her damit. Ich freue mich auf deinen Kommentarspam. Ähm, Kommentar, meine ich ;-)